3 Fragen an Christian Kumar-Meier, Mediapulse
Christian-Kumar Meier, Head of Marketing bei Mediapulse
In der Rubrik «3 Fragen an…» geben Persönlichkeiten aus der Schweizer Digitalszene ihre Statements, Einblicke und Antworten zu aktuellen Fragen rund um Online Marketing. Heute mit Christian-Kumar Meier. Er leitet seit November 2020 bei Mediapulse den Bereich Marketing & Communications.
- Wie beurteilen Sie den bisherigen Verlauf seit Einführung der Online Content Data, respektive Content Traffic Data?
Wir sind sehr zufrieden mit der bisherigen Einführung der Online Content Data. Es ist uns gelungen, in kurzer Zeit ein neues System hochzufahren. Dabei hat uns vor allem gefreut, wie sich der Markt zusammengefunden hat und gemeinsam diese Aufgabe angegangen ist. So hat sich ein Grossteil des Marktes bereits vertaggt und seit Juli 2021 können wir die Traffic Data publizieren. Diese Daten werden als Währung anerkannt und von den Marktteilnehmern verwendet.
- Welches waren und sind die Herausforderungen bei der Einführung und weiteren Entwicklung der neuen Forschung?
Die grösste Herausforderung war bisher der erwähnte Aufwand beim Tagging. Es braucht viel Arbeit, bis der gesamte Markt im selben Standard vollständig vertaggt ist. Auch haben wir auf dem Weg Optimierungspotenzial entdeckt und gewissen Arbeiten mussten mehrfach umgesetzt werden. Dafür bedanken wir uns bei den Teilnehmern der Forschung herzlich.
Im Sinne stetiger Optimierung entwickeln wir die Messung weiter. Folgende Massnahmen werden ab 1. Januar 2022 in den Online Content Traffic Data umgesetzt: Die Nutzungsdauer bei Apps wird neu mittels effektiv gemessener Vordergrundzeit ausgewiesen. Visits mit Duration = 0 werden nicht mehr akzeptiert und daher rausgefiltert (Ghost-Starts). Und Single Events bzw. letzte Interaktionen bei der Webseitennutzung erhalten eine Average Pageview Duration.
Als nächster Schritt ist die Publikation der Online Content Audience Data geplant. Hier sind wir leider zeitlich etwas hinter Plan. Wir haben die beiden zentralen Grundsäulen der Forschung, das Tagging sowie den Panel-Umbau und -Ausbau mit hoher Qualität und zeitgerecht abgeschlossen. Aber wie so oft, wenn man Neuland betritt, liegt die Herausforderung im Detail. So sind unsere Dienstleister in der Datenverarbeitung auf Hindernisse gestossen. Eine der wichtigsten Optimierungen dahingehend ist, dass sämtliche Angebote das Tagging mit First-Party-ID ergänzen. Damit gewinnen wir Unabhängigkeit von den Privacy-Entwicklungen im Browser-Markt.
Beim Folgeprojekt der Online Campaign Data haben wir im letzten halben Jahr den technischen Proof-of-Concept erfolgreich durchgeführt. Damit ist die Basis für die weiteren Arbeiten gelegt, was uns natürlich sehr zufrieden stimmt.
- Wie sieht der weitere Fahrplan aus?
Die Arbeiten an den Online Content Data werden etwas Zeit in Anspruch nehmen und dadurch verzögert sich die Auslieferung der Content Audience Data auf Oktober 2022 (erste öffentliche Publikation). Dieser Termin gilt für jene Teilnehmer, welche bis Ende März das First-Party-Tagging umgesetzt haben.
Ein weiterer grosser Fokus im Jahr 2022 liegt auf der Umsetzung der Online Campaign Data. Hier arbeiten alle Beteiligten mit Hochdruck. Was genau, möchten wir aber an einer anderen Stelle und zu einem späteren Zeitpunkt erzählen.